Aus der CD-Kritik von Karl Hotz, Schaffhauser Nachrichen 28. Mai 2018

 

Mehr Feinheiten als bei den Liveauftritten zu hören

Im Rahmen des Konzerts vom Samstagabend fand auch die Taufe der neuesten CD des Scafusia Jazz Quartetts statt. Sie vermittelt ein ganz anderes Hörerlebnis als ein Liveauftritt. Zu verdanken ist das dem Tontechniker Gavin Maitland vom Star-Track-Studiokombinat, das den Tonträger erstellt hat.

 

Vier Vollblutmusiker

Dass die CD viel Spass macht, ist auch der Stückauswahl zu verdanken, die einen Querschnitt durch den traditionellen Jazz von 1917 (von James F. Hanley mit dem Titel «Indiana») bis zu «Three Sisters» bietet, einem Boogie, den der Pianist Jean-Charles Reber 2016 komponiert hat. Dabei arbeiten die vier Vollblutmusiker die Eigenheiten der jeweiligen Epoche sehr heraus. Das Stück «Indiana» wird in der einfachen Struktur gestaltet, die den frühen Südstaatenjazz prägte. «High Society» (Piron/Williams), um ein anderes Beispiel aus dem Jahr 1933 zu erwähnen, ist geprägt von den legendären Märschen durch die Strassen von New Orleans, wo sich die Band in der Öffentlichkeit präsentierte. «Woke Up This Morning» (Freddie King, 1970) mit schönen langen Gesangspassagen ist eher im moderneren, fülligeren Stil gehalten. Kurz: Jedes der zwölf Stücke auf der neuen CD hat seinen eigenen Stil. Deshalb ist zu hören, wie gut und differenziert jeder Musiker sein Instrument beherrscht. (khz)